Montag, 28. Januar 2008

Wintertraining mit der HOREX


Ja, ich habe etwas geschlampert mit den Einträgen, aber so wichtig war´s ja dann auch wirklich nicht. Bei der DKW war eigentlich nur erwähnenswert, daß ich den Vergaser zerlegt habe und die Tankembleme abmontierte.


Am Samstag 26.01.2008 stand ein Horexausfahrt mit meinem Horex-Freund Volker Loeber im Taunus an. Den Bericht vom Horex-Forum hänge ich einfach an den Post dran. War ne super Sache und wir hatten vollen Spass.
Sieht eigentlich mehr wie 2 Horextouristen vor einem ukrainischem Atomkraftwerk in Niritibisk aus, ist aber wirklich auf dem Hohen Feldberg. der Insider mag´s bestätigen.
Hallo Horexfreunde, nach dem unfreiwilligen Boxenstop mit dem Primärketten-Abriss musste das Wintertraining leider mit einer 3-monatigen Zwangspause beginnen. Die Zeit wurde jedoch gut genutzt. Unter Anleitung von den Chefmechanikern Volker, Ralf, Christoph und Max wurde die Maschine wieder auf „Wettbewerbs-Level“ gebracht. Nachdem die ersten 20 km ohne Probleme absolviert wurden, musste ein Härtetest her. Das sowohl für Maschine, als auch für den Chef-Horex-Pilot der Regina mit der Kenn-Nr. HX-35. Wo, wenn nicht an der Geburtsstätte der Horex, kann so ein Training absolviert werden. Es stand somit fest, es muss ein Testfahrt durch den Taunus erfolgen. Ziel konnte daher auch nur die Central Garage in Bad Homburg sein. Als „Sparing-Partner“ konnte man einen der besten und schnellsten Horex-Piloten verpflichten. Volker L., musste man nicht zwei mal bitten. Der Termin wurde daher kurzfristig auf den 26.01.2008 fixiert, da die Wetterprognosen als gut zu bezeichnen waren. Die veranschlagten 8 ° C konnten ebenfalls nur für die bestimmt heißen Motoren als gut eingestuft werden. Wie immer sollten die thermischen Verhältnisse unserer Motoren für einen Sieg oder Niederlage entscheidend sein. Daß die Motoren bei diesem Biker-Eldorado Kühlung brauchten war auch klar. Pünktlich um 11:15 Uhr wurden die Motoren angeworfen. Während bei Volker die ersten Tritte im „Zündungs-Nirvana“ verliefen, machte sich in mir schon innerliche Wärme breit. Hatte er sich zu sehr auf seine Maschine verlassen? Aber es kam noch schlimmer, wohl aber für mich.. Bei mir regte sich beim freudigen Eindrücken des Zündnagels absolut nichts. Nicht ein Hauch von Elektonen konnte das rote Glühlämpchen zum Glimmen bringen Ich war mir sicher, da ich die aufgeladene Batterie am Vorabend selbst eingebaute hatte, dass es eigentlich „funzen“ müsste. Da war doch nicht etwas Sabotage im Spiel? Volker´s Blick verriet leider nicht viel. Aber solche „Imponderabilien“ werden elegant gelöst. Dank meinem Sponsor „Conrad-Electronic“ mussten nur 2 Kabel umgesteckt werden und meine Maschine brüllte in den noch von Bodennebel umhangen kleinen Ort im Taunus hinein. Wie immer führte Volker die Stecke an. Bereits in der ersten Steigung musste ich mich zur Ruhe zwingen. Der Motor sollte erst langsam auf seine Betriebstemperatur kommen. Nur nicht zu früh die Entscheidung erzwingen. Wollen wir doch den Gegner erst in Sicherheit wägen. Aus der Ruhe heraus die Taktik umsezten. An der ersten Ampel quittierte Volker mein spätes Ankommen noch mit einem freundlichen, wenn aber für meine Begriffe zu siegesicherem Lächeln. Meine Strategie stimmte. Und dann ging die Post ab. Wir donnerten durch den Taunus in Richtung Bad Homburg. Für die reizvolle Landschaft, teilweise noch in Nebelschwaden gehüllt, ab und zu von der Sonne gekitzelt, blieb keine Zeit. Die Pasanten trauten weder ihren Augen, noch Ihren Ohren. Manch einer schaute erst böse zu seinem Nachbar, ob es nicht doch der Traktor ohne Auspuff war. Der Gegner war fest im Visier, die Ohren hörten nur auf die Motorengeräusche. Jeder Ventilhub wurde in Bruchteilen von Sekunden analysiert und katalogisiert. Schmierung o.k. Kolben geschmeidig. Darum drehten sich die Gedanken. Die Anstiege wurden stets im 3. Gang genommen, wohl dosiert durch einzelne Schaltvorgänge in den nächsten Gang, kurz entlastet. Ich hing am Hinterreifen von Volker, dass ich schier die Jahrszahl der „Vulkanisierung“ hätte lesen können. Es erforderte höchste Konzentration. Schaltfehler wurden sofort mit einer „Lücke“ bestraft. Diese wieder zu schließen forderte wieder die volle Leistung des Motors. Wenn noch vor ein paar Monaten die Augen von Volker im Rückspiegel mehr oder weniger fragten: „Wo bleibt er denn?“, dann erkannte man zwischendurch den Blick: „Mensch, der hängt ja direkt hinter mir“ kurzfristig sogar abgelöst von: "Hoffentlich überholt er mich jetzt nicht" Tja ich muss gestehen, meine Regina meinte es an diesem Tag wirklich gut mit mir. Im 3. Gang bis 80-85 km/h, in den langen Geraden auch mal bis 120 km/h.waren keine Seltenheit. Man muss sagen, um den horexiale Hals von Volker wird es langsam eng und da stehen noch einige andere ganz schön „geschärft“ in den Startlöchern. Und ich schaffte es doch tatsächlich eine kurze Periode der Schwäche zu nützen und aus dem Windschatten heraus Volker zu überholen. Im Rückspiegel erkannte ich, wie Volker diesen fahrerischen Fauxpas erst seinem hüpfenden Zündnagel aufbürden wollte. Ob ich ihm das abnehmen soll? Nach 48 km rasanter Horexfahrt erreichten wir die Central Garage und wurden dort sehr freundlich von der Ausstellungsleitung empfangen. Finden sich doch um diese Jahreszeit nicht so viele Besucher mit Horexen ein. Auch der Ausstellungsdienst, ein sehr nettes älteres Ehepaar, freute sich über uns verwegene Horexpiloten. Zu bemerken ist noch, dass mein Motor nur ein Hauch wärmer war als der von Volker seiner 350er, die wir ja schon mal als Vollgasfest und thermisch excellent in seinem Gespannbetrieb beschrieben hatten. Über die Ausstellung muss man ja eigentlich nichts mehr sagen. Die ist einfach grandios und man kann sich nicht satt sehen. Wenn man dann noch Volker als Conferencier dabei hat, dann ist das mal Horex-Welt pur. Keine Maschine, zu der nicht etwas zu sagen war, und sei es eine Anekdote. Aber manches bleibt ein Geheimnis. Für die Rückfahrt hatte sich Volker dann mal wieder etwas einfallen lassen. Eine Bergprüfung der Kategorie A. Da das Wetter immer besser wurde, führte mich Volker auf den Hausberg, den Hohen Feldberg. Dies Strecke liegt mir als B500 Anwohner aber ganz gehörig, hier nutzte ich ein 2. mal die Gunst der Stunde und zog für ein bis zwei km mal vor Volker meine Kurven. Die vielleicht von Schmutz befleckten Auspuff-Unterseiten wurden mal wieder richtig geschliffen. Auf dem Berg blies uns dann ein gefühlter –2°C Nordwind um die Ohren. Aber es war ein absolut Klasse Event. Die Blicke der „modernen“ Biker und auch der Wander- und Ausflugsgruppen war uns sicher. Für jedes Foto nur 1 €uro und unser Mittagessen wäre bezahlt gewesen. Insgesamt waren es 98 km und mal wieder ein Horexgenuss pur. Volker vielen Dank. Aber geben wir den Lesern noch ein paar Fakten. Volker seine Horex ist mit einer Doppelzündung (eletro.) und Gespannübersetzung ausgerüstet, was natürlich an den Anstiegen schon bemerkbar war. Im Gegenzug ist seine Gespannbereifung natürlich eine besondere Handicap. Frühes Bremsen, keine Kurvenlage. Ich bin mir sicher, er wird nächstes Mal eine Solobereifung auflegen müssen. Ach so, wenn mal jemand von Euch Volker´s liebenswerte Frau trifft. Wir sind anständig gefahren, meistens nur im 3. Gang. Ich habe von nichts anderem geschrieben. Ist ja selbstverständlich, oder? Ein kleiner Wehrmutstropfen gab es dann doch. Die Fahrt hat mich so erschöpft, dass ich am heutigen Tag ein „Super-Schnäppchen“ in ebay „verpeilt“ habe, weil ich nicht aus den Federn kam. Man wird halt alt und setzt Patina an.


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