Freitag, 24. Juli 2009

Zusammenbau -von was auch immer- 350 und 400er

Heute wollte ich mit dem Zusammenbau der Kupplung resp. des Primärdeckels beginnen. Ich hatte mir ja die Kupplung nochmals genau angesehen. Als nochmals zur Erinnerung. Der Kupplungskorb mit Lamellenkörper war durch ein dicke Scheibe und einer selbstsichernde Mutter gehalten worden....oder sagen wir mal besser "er sollte gehalten werden", was ja tierisch schief ging.
Der selbstsichernden Mutter im heißen Oelbad wollte ich nicht so recht trauen, so habe ich doch mal bei der Firma Ferdinand Gross http://www.schrauben-gross.de/ folgendes angefragt:

Sind die Sicherungsringe (Kunststoff) in den Muttern oel- und hitzeresistent?
Hierzu erreichte mich binnen 2 Stunden folgende Antwort:


Die Sechskantmuttern mit nichtmetallischem Klemmteil ugs. auch Stoppmutter oder selbstsichernde Mutter genannt, besitzen ein Klemmteil aus dem Kunststoff Polyamid. Diese Muttern sind innerhalb eines Temperaturbereichs von -70° bis +120° C einsetzbar, auch die Ölbeständigkeit ist gegeben.
Das Einsatzgebiet in einer Ölbadkupplung stellt somit keine Hindernisse dar, auch nicht bei kurzzeitigen Öltemperaturen von bis zu +130° C, je nach Bedingungen.
Um genaueres sagen zu können, müsste das Klemmteil der Mutter selbst untersucht werden. Weist es irgendwelche Beschädigungen oder Auflösungen auf?
Ich gehe davon aus, dass die Mutter ursprünglich montiert war und sich auf rund von Vibrationen gelöst hat, was am Gewindeabdruck im Innendurchmesser des Klemmteils sichtbar ist.
Ob die vorgeschriebenen Anziehdrehmomentwerte eingehalten waren, wird sich sicherlich nicht mehr beantworten lassen.

Das ist mal Kundenservice! Toll.
Beim ersten Zusammenbau hatte ich dann das Problem, dass die Kupplung nicht trennte. Erst als ich die Federn und die Lammellen wieder ausbaute, fand ich den Fehler. Der komplette Lamellenkörper lies sich nicht frei drehen. Warum? Die Buchse war zu kurz, dies kann nun entweder durch den losen Kupplungskorb und somit durch Abschleifen auf der Unterlagscheibe gekommen sein. Sieht auch irgendwie komisch aus, oder man hatte den Kupplungskorb schon mit wenig Anzugsmoment und daher mit einer selbstsichernden Mutter verbaut. Wie es auch sei, zum Glück hatte ich in meinem Ersatzteilkonvolut eine passende Buchse. Ich habe den Korb nun traditionell mit Sprengring und Mutter unter Zuhilfenahme von Loctite Mittelfest und dem Drehmomentschlüssel angezogen und die Kupplung hat sauber getrennt. Federn auf Block gedreht und a la Curt+ (Sigfried wird´s freuen) mit 3 Umdrehungen wieder entlastet. Jetzt muss erst das Loctite trocknen, so dass ich nur noch den Auspuff wieder montieren konnte und ich mich ein wenig in "Jugend forscht" austoben konnte.
Ich machte mich heute mal auf in die Werkstatt von meinem Freund, um ein wenig an der Drehbank zu spielen. Es sollte bei den Bremsbelägen mal langsam Progress erfolgen. Also zuerst muss ein richtiger Halter her. Massivstahl gesucht und erst mal sauber die Front abgestochen. Ging ja ganz gut und auch schnell. Jetzt mal anständig gemessen und dann auf die richtige Dimension abgedreht. Nach ca. 4 Nachjustierungen und ständigem Ausprobieren, hatte ich es dann geschafft.
Dann mit Zentierbohrer angerissen und mit 5,2 vorgebohrt für das 6er Gewinde. War ja bisher eigentlich ganz easy und ich war schon jetzt ganz schön stolz. Dann brauchte ich noch einen Klemmdeckel und nach 1,5 Stunden hatte ich meinen Halter.
So, jetzt "Hand auf´s Herz", Ja ich habe es komplett alleine gemacht, habe keinen Dreibackenfutterschlüssel vergessen zu entfernen und habe auch noch alle Finger. Aber das Abdrehen des Belages war dann doch schwieriger als gedacht. Ich habe auf kleinste Geschwindigkeit gestellt, dabei kann man aber nicht mit dem autom. Vorschub arbeiten, das gelang zumindestens mir nicht. Ferner habe ich mal den Hebel in die falsche Richtung gedrückt und der "Konfuzius-Schneideisenhalter" (Max, wie heißt denn das Teil?) fuhr nach innen, wollte ich ja überhaupt nicht. Also lange Rede kurzer Sinn, ein Geduldspiel mit mm-
Die Bremsbacken passen nun, bin jedoch auf das Bremsresultat gespannt. Werde darüber berichten. Die vorderen Backen drehe ich erst nächste Woche ab, da werde ich aber Stefan mal zur Rate ziehen.















3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hai Dietmar!
Bin richtig stolz auf Dich! Staune über die Kupplungsbuchse...
Aber Du hasts ja hinbekommen, das ist die Hauptsache!
Gruß
Volker

Horexinamia hat gesagt…

Volker,
wie wir ja schon öfters sagten: Röntgenaugen hat keiner und letztlich sind es alte Motorräder, da kann man immer mit "Schrauber-Highlights" rechnen. Wenn Du vorne fertig und zufrieden bist, fängt es hinten wieder an. That´s horex-life. Das ist für mich kein Beinbruch, sondern macht ja den Reiz unseres Hobbys aus.
Dietmar

Andreas hat gesagt…

Servus Dietmar,
hast Du kontrolliert, ob bei gezogener Kupplung der Federteller rund läuft?
Bei Kupplungsfedern mit unterschiedlicher Federspannung kann es sein, dass er "eiert".
Ich habe das bei mir kontrolliert und dann die entsprechenden Federn nachgestellt.
Grüße

Andreas